24.05. - 01.06.2010 - El Calafate / Argentinien

 

       

24.05. - 01.06. Der Bus verlässt zeitig Puerto Natales und schon nach wenigen Kilometern passiere ich die Grenze nach Argentinien. Wie erwartet gibt es keinerlei Probleme beim Grenzübergang. Das Gepäck wird nicht gecheckt (Glück gehabt). Wir verlassen nach 45 Kilometern die geteerte Straße und biegen auf eine Nebenstraße ein. Diese besteht nur aus Geröll, so dass der Bus nicht schneller als 50 kmh fährt. Zum Glück sind es nur 70 km die der Bus auf der netten Straße zurücklegt. Ich denke mal nach vier oder fünf Stunden komme ich endlich in El Calafate in Argentinien an. Ab zum Hostel und gucken was ich morgen machen kann. Diesmal suche ich mir (zufälliger Weise) ein großes Hostel aus, was bislang am ehesten Ähnlichkeit mit denen aus Australien oder Neuseeland hat. Es ist gar nicht mal so schlecht. Da ich morgen zum Gletscher Perito Moreno fahre kaufe ich heute ein bißchen was zum futtern ein und schaue mich in der Stadt um. Man merkt sofort, dass diese Stadt für die Touristen gemacht wurde. Sie gilt als Ausgangspunkt um Touren nach El Chalten und dem Gletscher Perito Moreno zu machen. Aber eins nach dem anderen, denn jetzt gehts erstmal zum Gletscher. Schon von weitem ist er erkennbar. Die riesigen Eismassen bedürfen der Aufmerksamkeit der Touristen. Doch was kann ich hier machen? Der Bus lässt uns auf einem Parkplatz nahe am Ufer des Sees raus. Von hier aus kann man mit dem Boot bis auf 200 m an den Gletscher ranfahren oder den Weg auf den Hügel hochgehen. Ich passe, das Eis kann ich auch vom Ufer aus sehr gut sehen (außerdem nicht grad günstig) und gehe lieber direkt hoch. Da der Bus feste Abfahrzeiten hat, habe ich mehr Zeit als mir lieb ist um den Eisblock zu bewundern. Was ist das? Ich höre ein lautes Donnern, als würde sich ein Gewitter aufmachen. Der Blick zum Gletscher verrät, dass sich große Eisstücke gelöst haben und ins Wasser gefallen sind. Was für ein Sound! Die Sonne scheint auf den Gletscher und bei einer etwas längeren Wartezeit sehe ich wie sich mehrmals Eisbrocken lösen und hinunter stürzen. Leider kann man das Größenverhältnis zwischen Gletscher und Boot nur vermuten. Ich kann aber sagen, dass es sehr sehr groß ist. Ein Tag voller Eis geht dann zu Ende.

Es ist Mittwoch und ich fahre mit dem Bus von El Calafate weiter Richtung Norden, nach El Chalten. Es ist ein kleiner Ort welcher direkt am Eingang zum Parque Nacional Los Glaciares liegt. Und auch nur deswegen existiert dieser Ort. Eine Unterkunftsmöglichkeit nach der anderen und etliche Geschäfte die die Touristen lieben. Da ich mich aber mitten in der Nebensaison befinde sind fast alle Geschäfte und Hotels geschlossen. Nur die wenigen Bewohner und die Polizei sind hier aktiv. Und natürlich auch immer noch ein paar Backpacker die den Nationalpark besichtigen wollen. Kurze Erholung über Nacht im Hostel und dann starte ich gleich nach Sonnenaufgang ( ca 9 Uhr). Gute zweieinhalb Stunden später bin ich auf dem Campingplatz Rio Blanco. Bevor ich weiter auf den Berg raufgehe ist eine Teepause angesagt. Schön heißer Tee und dazu ein saftiges Sandwich. Der Weg auf den Berg rauf gestaltet sich schwieriger als gedacht. Es liegt Schnee und viel Eis auf dem sehr steilen Weg. Scheiß drauf, ich muss da jetzt hoch. Eine gute Stunde später befinde ich mich direkt vor der (zugefrorenen) Laguna de los Tres und gleich dahinter befindet sich Fitz Roy. Der Abstieg ist mehr oder weniger einfach, da ich die meiste Zeit auf dem Eis ausrutsche und mehr den Berg hinunterfalle als gehe. Diese Nacht wird bestimmt sehr kalt werden, weswegen ich Wasser erhitze und in meine Plastikwasserflasche fülle. Das Plastik ist nicht gerade dick, was heißt dass beim Einfüllen des Wassers das Plastik sich zusammenzieht. Zum Glück löst es sich nicht vollständig auf. Als Wärmflasche funktioniert die Flasche dennoch prächtig. Morgens ändere ich meine Pläne und entscheide einen kurzen Ausflug nach Piedras Blancas zu machen. Um dort hinzugelangen braucht es mich nur knappe zwei Stunden. Dann wieder zum Zelt, Sachen packen und zurück nach El Chalten damit ich den Bus am frühen Abend zurück nach El Calafate erwische. In nur vier Stunden bin ich wieder in El Calafate. Hier soll es Flammingos geben, wovon ich mich gerne selbst überzeugen möchte. Am Rande der Stadt gibt es eine Art Reservoir für Flamingos, doch in letzter Zeit ist es so kalt, dass der See zugefroren ist und die Flamingos abgehauen sind. Meine Suche führe ich fort und am Rande des großen Lago Argentino sehe ich die rosa-Vögel. Leider gelingt es mir nicht nah genug heranzukommen, da sich die Meute an einer Inseln befinden. Mehr gibt es dann auch nicht zu sehen, jedenfalls nicht was man zu Fuß erreichen kann. Sicherlich sind unzählige Aktivitäten möglich, die man als Tourist bekommen kann. Da macht dann aber der Preis die Musik und diese Musik mag ich überhaupt nicht. Also überlege ich mir, wohin es mich als nächstes verschlägt. Das nächste Interessante Ziel befindet sich ungefähr 30 Stunden entfernt von El Calafate.



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