16.04. - 23.04.2010 - Santiago de Chile / Chile

 

       

16.04. - 23.04. Nach 10 Stunden im Flugzeug erreiche ich am selben Tag um 12:00 Uhr (Ortszeit) Santiago de Chile. Total im Arsch und tierisch von dem Typen neben mir genervt darf ich jetzt auch noch über eine halbe Stunde darauf warten bis die Leute vom Zoll mich endlich ins Land lassen. Was soll ich sagen? Die Hürde hab ich meisterlich genommen, nun warte ich nur noch 25 Minuten auf mein Gepäck. Während der Hund von den Sicherheitbeamten noch das Gepäck von den anderen Passagieren beschnüffelt mach ich mich aus dem Staub. Ich gönne mir den Luxus und nehme ein Taxi direkt in ein Hostel. Vorher habe ich schon die Adresse und die Route rausgesucht. Mit dem Taxifahrer habe ich vor Fahrtantritt auch den Preis ausgemacht, dennoch bin ich mir sicher dass er an mir ordentlich verdient hat. Tja, typisch Turisten. Die Preise im Hostel sind im Vergleich zu Australien und Neuseeland fast gleich. Bezahlen kann ich in Euro, US-Dollar oder Chilenische Pesos. Bei Bezahlung in Dollar und Euro ist der Vorteil, dass die Mehrwertsteuer nicht anfällt und du somit günstiger davon kommst. Die Chilenische Regierung möchte mit dieser Regelung den Tourismus ankurbeln. Am Geldautomaten bekommst du aber nur Chilenische Pesos und die dann extra in Euro oder Dollar umtauschen ist nicht empfehlenswert. Die Chilenischen Pesos sind nicht viel Wert. Für eine Übernachtung im Hostel zahle ich $ 7000,- (CLP), das sind umgerechnet ca. € 10,40. Wer glaubt, das Chile billig ist, der täuscht sich. Es ist eines der teuersten Länder in Südamerika. Teilweise sind die Preise in den Supermärkten denen in Deutschland gleich. Mein spanisch ist völlig eingerostet und ich bin froh, dass die Leute im Hostel englisch sprechen. Eigentlich möchte ich jetzt nur noch schlafen, doch es ist noch lange nicht die Zeit dafür. Und um schnell wieder in den Rythmus hineinzukommen, halte ich lange durch. Irgendwie habe ich dann aber wohl den Punkt überwunden und kann nicht einschlafen. Die nächsten Tage fallen mir sehr schwer, ich fühle mich wie vor den Kopf gestoßen. Es ist komplett anders hier als die letzten fünf Monate. Ich muss etwas dagegen tun. Im Hostel wird Spanisch-Unterricht angeboten. Das Angebot ist supergünstig, ich bleibe also die nächsten fünf Tage in diesem Hostel und "gewöhne" mich an das Neue. In der ersten Unterrichtsstunde stellt sich heraus, dass ich der einzige bin. Das heißt dann wohl Einzelunterricht! Schnell stelle ich fest, dass sich das "chilenische Spanisch" von dem kastillischen Spanisch unterscheidet (kastilisch ist die Amtssprache in Spanien). Auch werden viele Wörter hörbar zu einem geformt. Das klingt ziemlich scheiße und hört sich nicht grad spanisch an.

So, es wird Zeit Santiago zu erkunden. Meine erste Station ist das Regierungsgebäude Gov. Moneda Palace, mitten in der Stadt auf einem großen Platz steht es. Es gibt nicht wirklich einen Sicherheitszaun, nur eine Absperrung die aber nicht als solche genutzt wird. Danach zieh ich mir den Plaza de Armas rein. Ein betonierter Platz mit ein paar Palmen und Bäumen. War nicht so der bringer. Es geht weiter zum Central Market, auch hier habe ich mir mehr versprochen. Ich sehe viele Restaurants inmitten der vielen Verkaufsständen. Hatte mir es aber größer vorgestellt. Ich sehe überall in der Stadt freilaufende Hunde. Nicht alle sind in einem guten Zustand. Es scheint wohl niemanden zu kümmern, denn sie verhalten sich erstaunlich ruhig und sind nicht agressiv. Einen Tag später besuche ich Santa Lucia. Es ist ein Hügel mitten in der Stadt, der früher als Wachturm diente. Heute sieht man eine Kapelle und ein paar alte Gebäude auf dem Hügel. Der Ausblick auf die Stadt gibt mir einen Eindruck wie groß die Stadt wirklich ist - zu groß! Der Ausblick reicht mir aber noch nicht, also mach ich mich auf den Weg nach Cerro San Cristóbal, ein weiterer Hügel in Santiago. Dieser ist aber wesentlich größer und auf der Spitze sieht man eine Statue der Jungfrau Maria. Und wie bin ich dorthin und darauf gekommen? Genau, zu Fuß! Ich habe einen superblick auf die Stadt und leider sehe ich auch die Smog-Wolke über der Stadt. Ich werfe einen Blick auf die Anden Richtung Argentinien. Die Sicht ist nicht klar, aber ich kann sie trotzdem sehen (wär auch ne Katastrophe wenn nicht). Auf dem Hügel bekomme ich Gesellschaft von einer französin die im gleichen Hostel ist. Gesellschaft ist okay, der Akku vom MP3-Player ist eh leer. Ich sehe wie der Stadt so langsam das Sonnenlicht ausgeht und sie immer weiter hinter den Bergen verschwindet. Nun gehen langsam die Straßenlampen und die Hausbeleuchtungen an und Santiago ist wieder da. Auf den nächsten Tag freue ich mich sehr, denn ich gehe raus aus der Stadt zum Rock-climbing. Mein Spanischlehrer bietet die Aktivität an und ich kann für weniger als die Hälfte des normalen Preises daran teilnehmen. Was für ein Schnäppchen, da kann ich nicht nein sagen! Wir sind insgesamt zu viert, was die Gruppe nicht zu groß macht. Wir fahren mit der Metro bis zum südlichsten Teil von Santiago und von dort gehts dann nochmal mit dem Taxi 2o km südlich. Ich glaube wir sind entweder in oder in der Nähe von Cajon del Maipo. Nur noch 40 Minuten Fußmarsch und wir sind am Felsen. Auf dem Weg dorthin kann man deutliche Risse im Boden vom Erdbeben erkennen. Es ist eine schöne Gegend und das Wetter spielt auch mit. Im Schatten zwar richitg kühl ist es in der Sonne schön warm. Das erste Mal draußen am Felsen klettern, wirklich ein tolles Gefühl. Es ist komplett anders al in der Halle aber total gut. Nachmittags gehts dann auch schon wieder los Richtung Hostel und Abends wird gechillt, denn morgen verlasse ich Santiago.



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