23.03. - 26.03.2010 - Franz Josef Gletscher / Neuseeland

 

       

23.03. - 26.03. Mein nächster Stop führt mich hoffentlich ein gutes Stück weiter nördlich. Auf der Hauptstraße an der Westküste warte ich auf einen ride zum Franz Josef Gletscher. Nach 30 Minuten bekomme ich noch immer keinen ride. Keine Ahnung was los ist. Der Verkehr ist mehr als bescheiden und die Touristen halten auf keinen Fall an. Geh ich halt schonmal vor und versuche es unterwegs weiter. Das Wetter schwenkt von Sonne zu Regen und wieder zurück. Und wieder laufe ich rund 20 km bevor jemand hält und mich dann aber auch die 200 km zum Franz Josef Gletscher mitnimmt. Das Wetter wird immer schlechter und es hört gar nicht mehr auf zu regnen. Unterwegs hält Perry sogar an und ich kann ein paar Fotos knipsen. Der Ort Franz Josef ist mini. Schnell finde ich ein Hostel und checke für drei Tage ein. Es gibt hier zwar einen Campingplatz, doch bei den Temperaturen ist es nicht ratsam draußen zu schlafen. Die Berge sind von Wolken umgeben. Zum einen sieht es toll aus und zum anderen stören sie einfach nur und nehmen einen die Sicht zum Gletscher. Am Tag darauf guck ich mir den Ort ein bißchen genauer an, natürlich im Regen. In dieser Region regnet es an durchschnittlich 250 Tagen im Jahr. Kein Wunder, warum es so herrlich grün ist an der Westküste ist (Westcoast=wetcoast). Sicher möchte ich auch einen Spaziergang auf dem Gletscher machen, deswegen bin ich doch hier! Doch ohne die richtige Ausrüstung wird das nichts. Also buche ich mir gleich eine Tour für morgen. Schon früh um viertel vor acht muss ich da sein. Ich bekomme Stiefel, eine wasserdichte Hose und Jacke, Socken, Handschuhe, Helm, Klettergurt, Rucksack, Spikes und eine Eisaxt (die Mütze bring ich selbst mit). Guck mal an, was man alles für einen Spaziergang auf dem Eis brauch! Ha, ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich mich mit einem öden Rundgang zufrieden gebe! Ich werde den Gletscher hochklettern!! ICE CLIMBING!!

Der Franz Josef Gletscher ist ein besonderer Gletscher oder vielmehr seine Lage ist besonders. Es ist der einzige Gletscher, der im Regenwald mündet. Das Bild ist der Wahnsinn! Im Winter muss es um einiges besser sein. Der Gletscher ist direkt vor mir, ich schnall mir die Spikes unter die Schuhe und schon gehts aufs Eis. Irre! Du hast eine ungeheure Trittsicherheit mit den Dingern. Dennoch musst du anfangs deinen Füßen Vertrauen schenken und etwas anders gehen als sonst. Dann ist es endlich soweit. Wir erreichen eine Eiswand und das Klettern kann losgehen. Die Handschuhe sollte man besser beim klettern anbehalten. Nicht unbedingt der Kälte wegen, eher weil das Eis wahnsinnig scharfkantig ist und du dir ganz leicht die Hände aufreißen kannst. Glaub mir, es ist so und du merkst es nicht wenn du verletzt, weil die Kälte es betäubt. Anfangs ist es recht steil, doch dann gehts senkrecht nach oben. Du hast nur zwei Äxte in den Händen und die Spikes unter deinen Schuhen. Es ähnelt dem Free-climbing, doch die Technik ist nicht ganz gleich. Ich sag euch, das macht irre viel spaß! Diese Wand gemeistert, wandern wir auf dem Eis weiter zu einer größeren Eiswand (Höhe 20-30 Meter). Der Schwierigkeitsgrad war deutlich höher als davor, und das nicht nur wegen der Höhe. Die Zeit verfliegt wie im Flug und es geht auch schon wieder zurück. Das war die bislang beste Aktivität die ich in NZ gemacht habe! Sobald ich die nächste Gelegenheit habe werde ich es wieder machen. Es scheint nicht grad vielversprechend aber ich versuche trotzdem die Leute zum Anhalten zu bewegen. Eine knappe Stunde später hält einer an und nimmt mich bis nach ....... mit. Von dort schaffe ich es irgendwie noch nach Westport.



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