25.01. - 06.02.2010 - Mission Beach, Townsville, Arilie Beach, Emu Park / Australien

 

       

25.01. - 27.01. Cairns hat mich voll im Griff. Nachdem ich im Internet gelesen habe, dass sich die Einreisebestimmungen bzw. die Voraussetzungen für die Beantragung eines Working Holiday Visum geändert haben, weiß ich dass es mit der Weiterreise nicht gleich klappen wird. Stellt euch vor, die wollen ein polizeiliches Führungszeugnis haben! Was geht denn da ab? Und so einfach ist das nicht wenn man sich im Ausland aufhält. An dieser Stelle vielen Dank an meine Eltern und meinen Bruder! Wollen wir mal hoffen, dass alles klappt. Die Aktivitäten sind hier durch den starken Regen erheblich eingeschränkt. Mit anderen Worten ich befinde mich solange im Hostel bis der Regen ein wenig nachlässt oder mal ne kleine Pause macht.


28.01. - 30.01. Juhuu, heute ist es soweit! Meine Reise, die Ostküste runter beginnt endlich. Der Bus fährt um 9 Uhr ab. Die erste Station an der ich halt mache, ist Mission Beach. Es sind nur drei Stunden fahrt und vielleicht ist das Wetter weiter unten ja besser als in Cairns. Die Busstation ist direkt an der Hauptstraße, gekennzeichnet mit einem Riesenstrauß. Den Strand sehe ich allerdings nicht. Ein Shuttlebus vom Hostel steht bereit. Ich sitze gerade mal eine Minute im Bus und schon bin ich im Hostel angekommen. Gelächter macht sich im Shuttlebus breit. Die Fahrerin sagt, dass es immer dasgleiche ist. Aber viele wollen den Gratistransport obwohl es nur 150 Meter von der Busstation bis zum Hostel sind. Ich beziehe dort zum ersten Mal ein Zehnbett Zimmer. Oh mann, sind das viele Leute. Zum Glück bleibe ich nur zwei Nächte hier. Jetz aber ab zum Strand, der nur 10 Minuten Fußmarsch entfernt ist. Das Wetter ist etwas besser als in Cairns. Es regnet zumindest (noch) nicht. Der Strand ist wirklich sehr schön. Ich kann auch ohne Probleme auf Dunk Island rübergucken. Das Baden ist zwar nicht verboten, aber man sollte es trotzdem nicht machen. Außer du willst frühzeitig das Zeitliche segnen. Dasselbe Problem wie bereits in Darwin und Cairns: Stingers. Den Abend verbringe ich im Hostel und quatsche mit anderen Backpackern. Der nächste Morgen beginnt mit Regen. Ich frühstücke und es regnet weiter. Es regnet den ganzen Tag. Um 17 Uhr fahre ich mit drei weiteren Backpackern zum Angeln. Natürlich regnet es auch hier die ganze Zeit. Gefangen hab ich nichts. Abends kochen wir zusammen und lassen ihn gemütlich ausklingen. In der Nacht höre ich den immer stärker werdenen Regen wie er an die Scheibe klopft. Nächster Morgen 9:15 Uhr, mein Bus fährt ab nach Townsville. Es sind ca. 4 Stunden bis ich Townsville erreiche. Der Bus hat auf den letzten 100 km seine Höchstgeschwindigkeit nicht erreichen können. Probleme mit der Schaltung. Leicht verspätet erreiche ich Townsville.


30.01. - 31.01. Das Wetter in Misson Beach war schon bescheiden aber das Wetter in Townsville war der totale Oberhammer. Regen und richtig heftiger Sturm! Am Hafen angekommen guck ich raus aufs Meer und mir wird ganz komisch. Da soll ich raus und nach Magnetic Island fahren?! SCHEIßE!! Das ist ja nun überhaupt nichts für mich. Ich erwäge ernsthaft eine Nacht in Townsville zu verbringen und dann mal sehen wie das Wetter morgen ist. Ach was solls, ich mach das jetzt. Die ersten hundert Meter war noch alles easy, doch als das Boot den Hafen verlässt geht die wilde Achterbahn los. Die Überfahrt dauert normalerweise nur 20 Minuten und das sollte auch für mich zu schaffen sein. Eins sag ich euch, Achterbahnfahren ist ein Witz dagegen! Das Boot fährt die Welle hoch und fällt wie ein Stein ins Wasser. Schon kommt die nächste Well und das Boot taucht diesmal mit dem Bug in die Welle ein. Tja, so geht das die ganze Zeit. Meine Fresse rummst das! Und wenn das Boot über die Welle springt und runter knallt haut es dich vom Sitz. Ohne Zweifel fahren wir, aufgrund des Wetters länger als die üblichen zwanzig Minuten. Auf den letzten Metern reicht es mir dann aber auch und ich bin heilfroh, dass es endlich vorbei ist. Das Wetter soll in den kommenden Tagen besser werden. Magnetic Island ist nicht besonders groß und ich bin gespannt was ich hier zu sehen bekomme. Das Hostel liegt direkt am Meer und ist augebaut wie ein kleines Dorf. In meinem "Haus" schlafen acht Personen. Nur gut, dass wir eine Klimaanlage haben. Trotzdem ist es viel zu klein für soviele Personen. Dennoch, das Hostel liegt sowas von direkt am Meer, dass du von der Hostelgrenze aus ins Meer pissen kannst. Schade nur, dass man aufgrund der Jelly Fische nicht schwimmen kann.

Das Wetter verspricht Besserung. Die Sonne erstrahlt den Morgen und ich hoppse aus dem viel zu kleinem Häuschen in dem acht Leute wohnen. Das Meer hat sich völlig beruhigt. Die viel zu kleine Küche lässt leider keine Sitzgelegenheiten zu, auch draußen vor der Küche sucht man vergeblich die Tische und Stühle. Zur Mittagszeit kündigt sich Lisa an. Lisa habe ich in Mission Beach kennengelernt. Wir mieten uns ein Topless car und erkunden die Insel. Klar denke ich mir, dass wir wie mit dem Auto "topless" unterwegs sind. Sie will aber nicht, Sonnenbrand Gefahr ;). Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass die Idee mit dem Auto keine gute war. Die Strecke, die du mit einem nicht allrad getriebenen Fahrzeug befahren kannst ist lediglich 15 km lang. Perfekt für eine Wandertour, doch leider zu spät. Wir fahren zu einem mini-Wasserfall und genießen das kühle Nass. Etwas weiter können wir gut erkennen welche Spuren der Sturm an einigen Küstenbereichen hinterlassen hat. Auf der Insel soll es sehr viele Koalas geben, doch bislang haben wir keine gesehen. Wir gehen einen Wanderweg entlang, auf dem man die Koalas sehen kann. Das kann gut sein, doch ich sehe keinen einzigen Koalabär auf der Insel! Lisa fährt mit der Fähre wieder nach Townsville und ich gehe zurück ins Hostel. Abends das übliche gemütliche, Quatschen mit den anderen Backpackern. Auch am Tag darauf ist das Wetter herrlich. Die Rückfahrt mit der Fähre ist wesentlich angenehmer.


31.01. - 03.02. Gespannt komme ich dem Ort Arilie Beach näher. Es scheint so, als wäre Airlie Beach ein kleiner Ort. Jedenfalls sieht es so aus. Beim check-in im Magnums Hostel werde ich doch tatsächlich gefragt ob ich einen Schlafsack habe oder ob ich die Bettsachen dort Mieten möchte. Das ist dass erste Hostel, in dem die Benutzung von Schlafsäcken erlaubt ist. Sicher leihe ich mir kein Bettzeug! Auf dem Weg zu meinem Zimmer bin ich sehr erstaunt, wie schön das Hostel bzw. die komplette Anlage aufgebaut ist. Es scheint, als hätte man mitten im Regenwald ein kleines Dorf errichtet. Echt klasse!! Das Haus bewohnen acht Personen und auch hier gibt es eine Klimaanlage. In dem Häuschen ist sogar ein separates Badezimmer mit Dusche. Nicht schlecht! Guck ich mir noch die Küche an und dann den Rest von Airlie Beach. Nanu, irgendwas scheint in der mini-Küche wohl zu fehlen, doch nur was? Ach ja, der Herd! Es gibt weder einen Gas noch einen elektro Herd. Stattdessen stehen zwei allzweckgeräte bereit. Mit den Teilen kannst du Kochen und Braten. - Megascheiße! Geh ich doch gleich mal zur Rezeption und frage nach ob das deren Ernst ist. Und ja, es ist deren Ernst. Was solls, morgen bin ich eh den ganzen Tag auf einem Segelboot. Ja ja, Andre auf nem Segelboot. Wer hätte das gedacht? Ich bestimmt nicht. Früh stehe ich auf um in Ruhe zu frühstücken und meine Sachen sicher unter zu bringen. Im Zimmer wollte ich sie nicht lassen und wie sich später herausstellt war es eine gute Enscheidung. Aus dem Frühstück wird leider nichts, da die Küche erst um 7 Uhr morgens aufgeschlossen wird. Gut, dann halt nicht. Mit gepacktem Rucksack warte ich nun vor der Rezeption bis sie endlich um 6 Uhr aufmacht. Das Hostel hat einen Gepäckaufbewahrungsraum, in dem ich für einen Tag meine Sachen einschließen möchte. Natürlich ist dieser nicht kostenlos. Die Rezeptionistin macht mir deutlich, dass es erst ab 7 Uhr möglich ist seine Sachen dort einzulagern. Auch war es ihr nicht möglich mir einfach mal den Schlüssel zu geben um den fünf Meter entfernten Raum zu betreten. Voll angepisst gehe ich nun mit meinen Sachen in einen öffentlichen Gepäckraum der 24 h geöffnet hat. Dementsprechend muss ich aber nun auch gleich das doppelte zahlen. Das sind mir meine Sachen aber Wert.

Am Hafen checke ich nun für die Segeltour ein. Es ist ein Tagesausflug zu den Whitsundays (Insel-Gruppe). Das Wetter spielt auf jeden Fall mit, es ist herrlich sonnig und schon in den frühen Morgenstunden richtig warm. Nach einer Stunde gibt es bereits Kekse, Kaffee und Tee. Softgetränke stehen eisgekühlt bereit. Da lass ich mich doch nicht lange Bitten und greif ordentlich zu. Noch vor dem Mittagessen erreichen wir unser erstes Ziel. Keine Ahnung wie die Insel heißt, hab ich vergessen. Von weitem sieht man schon den schneeweißen Strand und direkt dahinter den grünen Wald. Wir setzen den Anker und schippern mit dem Beiboot an den Strand. Vorab sollen wir zu unserer eigenen Sicherheit die "Stinger Suite" anziehen. Ich denke mal, das ist nichts anderes als ein Neoprenanzug für Taucher. Das Baden ist immer noch sehr gefährlich und kann ohne die Anzüge im schlimmsten Fall tödlich enden. Also rein in das Balettkostüm und ab an den Strand. Ich denke mal, dass wir gerade zur Flut den Strand erreicht haben, denn dieser war sehr schmal und auch nicht so weiß wie er von weitem erscheint. Vor zwei Tagen herrschte auch hier ein Unwetter und hat sichtbare Spuren hinterlassen. Das Wasser ist nicht so klar wie es eigentlich sein sollte und am Strand liegen noch Blätter und Äste. Hier verweilen wir bis zum Mittags-BBQ. Pünktlich werden wir an Bord gebracht und das Essen ist auch schon fertig zum Verzehr. Hat was praktisches so ein Riesengrill an Bord. Es gibt für jeden Geschmack etwas, Hühnchen, Rind, Fisch und Bratwurst. Auch Salate sind reichlich vorhanden. Ich bin erstaunt, es ist genug für alle da. Die Softgetränke werden ständig nachgefüllt. Nach zwei Stunden haben wir eine Bucht erreicht. Hier werden wir jetzt Schnorcheln. Oh mann, hoffentlich werde ich richtig schöne Korallen und fette Fische sehen. Wieder rein in den Strampelanzug, die Taucherbrille und den Schnorchel bereits um den Kopf und die Flossen an die Füße geschnallt. Wir setzen uns in das Beiboot, der Motor geht aus und wir bekommen die Anweisung uns nach hinten mit dem Rücken zuerst in die Fluten zu stürzen. Für ganze zwei Sekunden kam ich mir wie ein richtiger Kampfschwimmer vor, dann hat mich die Realität wiedergeholt und ich habe gemerkt, dass ich noch nie geschnorchelt habe. Nach ein paar Versuchen hats dann auch relativ gut geklappt. Hier wurde ich leider enttäuscht. Der aufgewühlte Sand hat sich noch nicht vollständig gelegt. Die glasklare Sicht auf die Korallen blieb leider aus. Wieder auf dem Boot, wartet auch schon eine weitere Stärkung auf uns. Kuchen! Lecker schmecker! Der Tag neigt sich dem Ende und wir machen uns auf den Rückweg. Jetzt haben wir sogar richtig guten Wind und können die komplette Rückfahrt richtig schön segeln.

Ich versuche den weiteren Tag schön entspannend an der Lagune zu verbringen. Gestern habe ich beschlossen, Airlie Beach in der Nacht zu verlassen. Es gibt nichts was mich hier noch hält. Das Hostel ist Megascheiße und es gibt nichts mehr zu sehen. Ich nehme den Nachtbus nach Emu Park. Um halb zehn nachts, checke ich aus. Bereits draußen aus dem Hostel bemerke ich, dass mein MP3-Player nicht mehr im Rucksack ist. Hm, verloren kann ich ihn eigentlich nicht haben. Zurück im Zimmer frage ich die Typen mit denen ich das Zimmer geteilt habe, ob sie meinen Player gesehen haben. Selbstverständlich haben alle mitgesucht aber keiner hat ihn gesehen. An dieser Stelle stellt sich mir die berechtigte Frage, ob die Typen den Player geklaut haben oder ob ich den Player verloren habe. Eine Antwort habe ich nicht. Mehr als verärgert stampfe ich zur Busstation und freue mich schon darauf die nächsten 8 Stunden im Bus ohne Musik zu verbringen.


04.02. - 06.02. Es ist eine harte Nacht im Bus, ich bekomme nur sehr wenig Schlaf. Früh morgens erreiche ich Rockhampton. Dort wartet auch schon der Shuttle Bus nach Emu Park. Es sind noch ca 30 Minuten Fahrt bis zum endgültigen Ziel. Dort angekommen beziehe ich mein Zimmer und bin sehr positiv Überrascht. Die komplette Anlage ist erst ein gutes Jahr alt. Kein Wunder, dass alles noch superneu ist. Ich habe ein vierer Zimmer mit Badezimmer und Flat-TV. Und alles ist richtig sauber. Scheint mir wohl eher der Standard eines Appartements zu sein. Auch von dem Rest der Anlage bin ich begeistert. Ein schöner Pool, tolle Küche und ein gemütlicher Gemeinschaftsraum. Eine Bar gibt es hier auch. Normalerweise müsste ich mich jetzt hinlegen, es regnet in strömen und es ist gerade mal 8 Uhr. Keine Zeit für eine Pause! Ich ziehe mir die Regenjacke an und gehe einen Kilometer in die "Stadt" und dann direkt ans Meer. Eigentlich wollte ich morgen nach Great Keppel Island fahren, aber das Wetter macht mir einen Strich durch die Rechnung. Es ist auch nur eine Insel von vielen, auf der du nichts außer Wassersport und wandern kannst. Dazu muss ich nicht extra auf eine Insel fahren. Abends packt mich dann doch die Müdigkeit und ich hau mich aufs Ohr.

Kaum zu glauben, aber der nächste Tag beginnt mit Sonnenschein. Die Fahrt nach Great Keppel Island erspare ich mir trotzdem, dafür werde ich der Krokodilfarm einen Besuch abstatten. Den Besuch fasse ich mal kurz zusammen: Gesehen habe ich zwei reltiv große (knapp 6 Meter lang und ca 850 kg schwer) und ein paar kleine Krokodile. Ging so! Gegessen habe ich einen Croc-Burger. Der war wirklich lecker.

Abends gibt es dann ein leckeres BBQ und dann gehts auch schon wieder ins Bett, denn der Bus fährt um 5:45 Uhr ab nach 1770.



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