06.12.- 13.12.2009 - Mareeba / Australien

 

       

06.-13.12. Zeit auszuchecken! Mein Bus nach Mareeba fährt aber erst um 15:15 Uhr. Noch genug Zeit um den Tag an der Lagune zu verbringen. Mal wieder ist es schön warm. Rechtzeitig hol ich meine Sachen aus dem Hostel und mach mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Schwuppdiwupp sitz ich drin und die Fahrt ins Landesinnere geht los. Kurz außerhalb von Cairns sehe ich eine Seilbahn die hoch auf den Berg führt. Sieht schon toll aus, der grüne, große Berg. Würd auch gerne mit der Gondel da hochfahren. Kaum zehn Minuten später passiert es. Wir fahren den Berg hoch. Zwar nicht mit der Gondel, sondern mit dem Bus. Die Fahrt ist sehr abenteuerlich. Mir kommt der Gedanke ob ich in einem Fahrsicherheitstraining für Busfahrer sitze. Der Fahrer schmeißt die Karre von einer Kurve in die andere und das über 13 km! Slalom fahren ist nichts dagegen. Eine gute halbe Stunde später sind wir oben angekommen, unverletzt und das Mageninnere ist bei Allen inne geblieben. In Mareeba angekommen wartet schon mein Fahrer, der mich zur Unterkunft bringt. Im Auto erzählt er, dass die Unterkunft ca 20 km von Mareeba entfernt ist und es nur einmal in der Woche in die Stadt nach Mareeba geht zum einkaufen. Er bringt mich noch kurz zum Supermarkt, so dass ich für die ersten Tage Lebensmittel kaufen kann. Auf dem Weg zur Unterkunft sehe ich eine Vielzahl von verschiedenen Feldern, Kaffeebäume, Mangos und ganz viele Bananenbäume. Meine Unterkunft ist ein Haus mit Garten und Terrasse indem noch neun weitere Backpacker wohnen. Es gefällt mir. Das Haupthaus steht ca 200 Meter entfernt von meinem, da wohnt der Chef drin. Nicht mein Chef von der Arbeit, sondern es handelt sich dabei um eine Art Vermittlungsagentur für Backpacker. Er bietet die entgeltliche Unterkunft für die Backpacker an und schickt sie entsprechend zu den Farmen auf denen Arbeiter benötigt werden. Der Typ macht ein echt gutes Geschäft, da seine Unterkunft nicht gerade günstig ist. Mein Bett ist auch schnell gemacht und dann leg ich mich auch schon schlafen. Vielmehr versuch ich zu schlafen. Endlos viele Mücken befinden sich im Zimmer! Ich merke wie sie sich auf meine Beine und Arme setzen und den Rüssel fertig machen um mein köstliches Blut abzuzapfen. So lange ich noch wach war hab ich versucht ihr Vorhaben zu vereiteln. Irgendwann bin ich dann aber doch eingeschlafen und sie konnten mich nach Herzenslust schröpfen.

Um fünf klingelt mein Wecker, es ist Zeit aufzustehen. Voller Energie und total zerstochen frühstücke ich und dann steht auch schon das Auto vor der Tür und bringt mich zu der Farm. Ich habe Glück, meine Farm liegt nur 10 Minuten entfernt von meiner Unterkunft. Andere müssen 45 Minuten fahren. Der erste Eindruck der Bananenplantage war etwas enttäuschend. Sie scheint sehr klein zu sein. Egal, Hauptsache ich kann ein paar Bananen ernten. Kurz hat der Farmboss uns die Macheten zugewiesen, und schon hat uns sein Sohn raus aufs Feld gefahren. Der fette Bengel zeigt uns was wir machen sollen. Hmm, sieht nicht wirklich nach Bananenernten aus. Nun gut, ich bin neu in dem Gewerbe und hab keine Ahnung was da abgeht. In der Hoffnung, dass die Arbeit sich im Laufe des Tages oder der Woche ändert bin ich eifrig dabei das Unkraut zwischen den Bananenbäumen mit der Machete zu entfernen. Kotz! Voll die beschissene Arbeit. Unkraut jäten kann ich auch in Deutschland! Nach 8,5 Stunden arbeiten ist dann Feierabend. Wir werden von dem "Vermieter" abgeholt. Zurück im Haus muss ich mich erst mal von der schweren Arbeit erholen. Ist ja auch lange her, dass ich gearbeitet hab ;) Der nächste Tag beginnt, natürlich noch vor Sonnenaufgang. Die Befürchtung, dass das Unkrautjäten weitergeht hat sich leider bestätigt. Zum Glück konnten wir in Ruhe arbeiten und wurden nicht ständig vom Farmer kontrolliert. Das hat uns unzählige Pausen beschert. Die Arbeitszeiten wurden täglich strikt eingehalten. Wenn um 16 Uhr Feierabend ist, dann wird die Arbeit auch sofort abgebrochen. Ich hab den Farmer Mitte der Woche gefragt, ob wir uns nur dem Unkraut widmen oder ob auch mal Arbeit mit Bananen da sei. Seine Antwort ist eindeutig, - Nein -. Warum sollten auch Backpacker mit Bananen auf einer Bananenplantage arbeiten? Irgendeiner muss ja die Drecksarbeit machen.

Am nächsten Tag spreche ich mit meinem Vermieter und frage ihn, ob es noch andere Arbeit auf einer anderen Farm gibt. Er telefoniert rum und gibt mir dann bescheid. Abends unterhalte ich mich mit einem Pärchen aus Frankreich, das natürlich auch in dem Haus wohnt. Sie spielen jeden Abend Rommee. Nach dem Smalltalk schließe ich mich dem Kartenspiel an. Müde und in Erwartung von den Mücken gestochen zu werden gehe ich ins Bett. Heute ist Donnerstag und ich spreche den Vermieter erneut wegen anderer Arbeit an. Seiner Aussage nach gibt es keine andere Arbeit und ich kann mich glücklich schätzen, auf dieser Farm zu arbeiten. Meine Antwort ist eindeutig. Das wars dann wohl, die Arbeit werde ich nicht weiter machen. Die Miete ist für eine Woche im Voraus bezahlt, und da die meisten nicht am Wochenende arbeiten, fahren wir am Samstag zu einem See mit einem tollen Wasserfall.

Der Vermieter fährt uns ein Stück in die Einöde und dann heißt es zu Fuß weiter. Der Nachbarsjunge führt uns an. Er kennt den Weg zum Wasser. Wir sind ungefähr 25 Minuten unterwegs und erreichen ein kleines Wasserloch und keinen Wasserfall. Was soll´s, zum Baden reicht es allemal. Und richtig tief ist es auch. Da probier ich doch gleich mal den Sprung vom Felsen aus. Beim hochklettern sehe ich ein Riesengroßes Spinnennetz. Es ist von Baum zu Baum gesponnen und misst so eine Gesamtbreite um die vier Meter. Das eigentliche Netz hat einen Durchmesser von rund 1,5 Meter und die Spinne ist gar nicht mal so klein. Schätzungsweise 12 cm. Ist schon gut im Futter, das olle Ding. Ich blicke auf die Baumkrone des vertrockneten Baumes und sehe eine komplette Horde dieser Viecher. Es ist schon ein gewaltiger Unterschied der Spinnweben zu erkennen. Dieser hier ist wesentlich dicker und stabiler als der, den deutsche Spinnen spinnen. Dann lass ich mal besser die Großfamilie in Ruhe und spring ins kühle Nass. Es ist richtig erfrischend, doch lange können wir es nicht aushalten. Die Sonne brennt und es ist kein Schatten vorhanden. Wir machen uns auf den Rückweg. Abends packe ich meine Sachen und verabschiede mich von den Leuten. Am nächsten Vormittag bringt mich der Angestellte Frank nach Mareeba zur Bushaltestelle, damit ich den letzten Bus (er fährt zwei Mal) nach Cairns kriege. Zurück in der Stadt gehts erstmal ins Hostel, einchecken. Ich hole mir von verschiedenen Agenturen Angebote fürs Tauchen am Great Barrier Reef ein, warte aber noch mit der Reservierung. Morgen muss ich mich erstmal um einen Job kümmern



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