17.11. - 29.11.2009 - Alice Springs / Australien

Koordinaten: 23° 42′ S, 133° 48′ O

       

Rückblende Bereits am 15.11. hab ich mich entschieden die Reise nach Alice Springs mit den Greyhund-Bus zu machen. Das Angebot klang gut -von Darwin nach Alice Springs inkl. Stop und Unterkunft mit Frühstück in Katherine Gorge im tent village- . Ich also direkt im Hostel das ganze gebucht. Natürlich hab ich mich erkundigt wie so ein tent village aufgebaut ist und wie es mit der Verpflegung aussieht, da es nicht direkt in der Stadt sondern 30 km außerhalb liegt. Die Antwort war einfach, es hieß es sei genau so wie im Hostel, nur dass man im Zelt schlafe. Mit der Antwort kann ich doch leben. Ich müsste halt nur vorher in der Stadt etwas zu Essen kaufen, denn vor Ort ist der Kiosk recht teuer. Super, da freu ich mich doch schon drauf (jetzt wirklich).


17.11. Der Tag der Abreise bzw. der Weiterreise ist gekommen. Früh aufstehen, fühstücken und Sachen packen, denn um 10 Uhr checke ich aus. Es sind noch gute zwei Stunden bis mein Bus fährt. Von den restlichen Leuten im Hostel verabschiedet und dann geh ich zum Transit Center. Schon sitz ich im Bus nach Katherine. Im Bus sitzen vielleicht nur 15 Fahrgäste, entsprechend ruhig ist der Geräuschpegel und jeder hat genug Platz. Die "normale" Fahrt dauert gute dreieinhalb Stunden, aber so eine Fahrt wäre doch langweilig. Also hat meine Fahrt gute vier Stunden gedauert. In Katherine angekommen frage ich gleich nach meinem shuttle Bus ins tent village. Die nette Dame meint, der Bus fährt um 17 Uhr ab. Zeit ist also nicht mein Problem. Ich geh in den Supermarkt auf der anderen Straßenseite. Katherine ist im Verhältnis zu Darwin sehr klein. Es leben viele Aboriginals hier. Leider ist es kein schöner Anblick, denn die Mehrzahl der Aboriginals sind dem Alkohol verfallen. Das würde erklären, warum das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit verboten ist. Es hängen sogar Schilder in der Straße, die darauf hinweisen, dass hier eine Alkoholfreie Zone beginnt. Eine Telefonnummer steht ebenfalls drauf, damit man gleich den Sheriff anrufen kann wenn sich jemand nicht daran hält. Die Polizeiautos sind hier auch total irre. Bei einigen handelt es sich im richtige Sporwagen und bei den anderen sind es PickUps mit nem Käfig hinten drauf. Ja, so ein richtigen Käfig wie ihn die Hundefänger haben. Gesehen hab ich auch, wie die Polizei einen betrunkenen Aboriginal (er hat in einer alkoholfreien Zone getrunken) in den Käfig gesteckt haben und mit ihm weggefahren sind. Jetzt bin ich aber vom Thma abgekommen... Ach ja, in Katherine angekommen, warte ich auf den Bus. Irgendwie kommt er aber nicht. Bei nochmaliger Nachfrage am Greyhound-Schalter erkundigt sie sich erstmal beim tent village was Phase ist. Sie sagt mir, dass ich nicht auf der Liste stehe, keiner wisse von mir. Sie schicken mir aber jemanden der mich abholt. So in ner halben Stunde ist der Bus da. Hmm, etwas beunruhigt bin ich in der Tat. Aber so etwas kann immer mal vorkommen. Auf Empfehlung der Schalterfrau wartete ich direkt vor dem Transit center an der Bushaltestelle. Es ist jetzt mittlerweile halb sechs und das Transit center hat dicht gemacht. Ein bißchen warten kann ich schon noch. 18 Uhr und immer noch kein Bus zu sehen. Der Platz füllt sich langsam mit betrunkenen Aboriginals. Jetzt wirds aber mal Zeit das der Bus kommt denn eine Konfrontation mit den Aboriginals hätte wahrlich kein gutes Ende für DIE genommen. 15 Minuten später kommt dann auch der Bus und die Aboriginals sind wieder sicher. Um 19 Uhr im Nitmiluk Park in Katherine Gorge angekommen erzählt man mir, dass ich dort nicht angemeldet wurde. Mein Ticket, welches ich bei Buchung bekommen habe, sagt nichts über die Unterkunft aus. Jetzt ist es eh schon zu spät um das zu klären. Wir machen es morgen. Mir wird ein Zelt zugewiesen, das ists. Nach so langer Reise bin ich schon etwas hungrig und frage nach der Küche. Verwundert guckt mich die Frau Chefin an und meinte, dass man hier fertige Gerichte kaufen kann (so ne Art Imbissbude). Ansonsten gibt es einen Grill und ne Mikrowelle. Bitte? Boh ey, bin ich bedient. Schieb ich mir eben den furztrockenen Früchtekuchen rein, den ich vorher gekauft habe.

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18.11. Die Nacht ist echt warm. Es müsste 2:30 Uhr sein und ein Wallaby weckt mich, es kratzt an mein Zelt und will rein. Ich denke mal nicht, dass es vorhat mich zu fressen, eher riecht es den Kuchen den ich im Zelt habe. Ich steh auf und schon hüpft es schnell davon. Es hatte wohl schon geahnt das es Stress geben wird... Die Sonne geht früh auf und heizt ohne Gnade das Zelt auf. Da jetzt eh die Sonne scheint, kann ich auch schon um sieben aufstehen und den Tag genießen. Gleich nach dem Frühstück will ich das "Missverständnis" klären. Um es kurz zu machen, das Hostel hat vergessen die Busgesellschaft über die Buchung zu informieren. Sache geklärt, Andre zufrieden und ich buche eine weitere Nacht. Schließlich will ich auch was vom Nitmiluk Park sehen. Zurück im Zelt denke ich mir nur, "alter falter ist das heiß hier drin". Das Zelt hat sich zwischenzeitlich gut aufgeheizt. Draußen wird es immer heißer und ich überlege, den Erkundungsmarsch auf den frühen Abend zu verschieben. Geh ich erstmal zum Gorge River, ne Runde schwimmen. Herrlicher Fluss. Warnschilder weisen darauf hin, dass es hier eigentlich keine Krokodile geben dürfte (hä? "dürfte?!"). Erstmal warte ich ein bißchen und lasse den anderen den Vortritt. Wenn der fleischige Typ den Schwimmvorgang überlebt, brauch ich zarter Kerl keine Angst haben. Okay, Fluss ist "sauber". Ne Abkühlung ist das aber nicht gerade. Wieder im Zelt fall ich fast zu Boden. Gefühlte 100 Grad sind drin. Ich muss raus. Die 39 Grad vor dem Zelt fühlen sich vergleichsweise kühl an. Ich kann also mit einer Temperatur von min. 50 Grad im Zelt rechnen. Auch schön, so brauch ich mein Mittagessen nicht mehr kochen. Das von der Sonne aufgewärmte Corned Beef wird doch hoffentlich auch schmecken. Nach Fleisch lüsternd mache ich die Dose auf. Schon nach der ersten Umdrehung spritze mir der Fleischessaft auf die Hände und ein ungewohnter Geruch kam mir entgegen. Das Fleisch hatte wohl die leicht erhöhte Temperatur nicht vertragen. So richtig appetitlich sah es auch nicht aus. Da mir die Gesundheit als das wichtigste Gut erscheint, was ich mit mir rumtrage sehe ich von dem Verzehr des Fleisches ab. Jetzt müssen die Baked Beans dran glauben. Aus der Dose löffelnd schmecken sie richtig gut. Dazu noch den trockenen Kuchen und ein raumhaftes Mahl hab ich mir gezaubert. Die Sonne scheint und es wird einfach nicht kühler. So, mache ich mich jetzt auf die Gegend kennen zu lernen. Ich klettere auf den Aussichtspunkt während die Sonne versucht mich durch ihre Hitze fertig zu machen. Der Weg hat sich gelohnt, das Bild von hier oben ist wirklich schön. Weit unter mir sehe ich den Gorge River und eine Gruppe die mit Kajaks unterwegs sind. Den Rest des Abends vebringe ich am echt schön angelegten Pool mitten im Campground.

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19.11. Diese Nacht war besonders heiß (ich mein jetzt das Wetter). Der erste Sonnenstrahl trifft mich und reißt mich aus meinen total schlechten Schlaf. Jetzt hoch und keine Zeit verlieren. Die Sachen müssen gepackt sein, bevor Fräulein Sonnenschein das Zelt wieder zum kochen bringt. Geschafft! Mit dem Shuttle Bus fahr erreiche ich gegen 13:30 Uhr das Transit Center in Katherine. Geplante Abfahrt des Greyhound Busses nach Alice Springs 17:25 Uhr. Bleibt mir noch genug Zeit Essen und Trinken für die lange Fahrt einzukaufen. Im Transit Center hab ich eine "alte Bekannte" wieder getroffen. Wir sind im selben Bus von Darwin nach Katherine gefahren. Wirklich erkannt hab ich sie nicht, weil wir auch vorher nicht miteinander gesprochen hatten. Sie hat mich in Katherine darauf aufmerksam gemacht. Jetzt erinnere ich mich auch wieder, denn den Rucksack hab ich doch schon einmal gesehen. Ungelogen! Ich habe Sie an ihrem Rucksack erkannt. Auf den ersten Blick sah er ganz gut aus, doch bei genauerer Betrachtung war es ein überhaupt nicht tolles Modell. Sie ist Engländerin. Man kommt ins Gespräch und die Zeit vergeht schnell, bis der Bus vorfährt. Sie fährt nicht direkt nach Alice Springs, hat einen Zwischenstop in Tennant Creek und will die Devils Marbles besuchen. Sie ist also erstmal nur 8 Stunden unterwegs. Während der gesamten Fahrt haben wir kein Wort miteinander gewechselt, nur in den Pausen. Es ist okay, so hab ich auch mal meine Ruhe. Doch was ist das? Feuer! Der Busch brennt! Ich war es aber nicht! Die Ranger legen kontrollierte Buschfeuer. Es ist schon komisch, wenn du draußen gleich neben der Straße ein Flammenmeer siehst und der Busfahrer routiniert und völlig Regungslos die Fahrt fortsetzt. Sieht aber auch irgendwie toll aus. Ein paar Stunden später bremst der Fahrer recht scharf ab. Ich nahm nur noch eine dumpfen Knall wahr. Der Fahrer völlig relaxed gibt wieder gas und fährt wieder weiter. Der Name "Bullenfänger" macht an sich an einem Bus schon recht gut. Nein, nein, die Kuh hat es noch rechtzeitig über die Straße geschafft. Leider musste eine Wallaby dran glauben. Aufgund der geringen Größe der Wallabys muss der Bus, das Ding voll am Schädel erwischt und in irgendeiner Weise zerrissen haben. Das guck ich mir beim nächsten Stop mal genauer an. Nächster Stop Tennant Creek. Als erster spring ich aus dem Bus und laufe zur Front. Mit entsetzen stell ich fest, dass keine Fleisch- oder Blutreste am Bullenfänger kleben. Sind die Dinger wohl doch zäher als ich dachte.


20.11. Um kurz nach zwei geht die Fahrt weiter nach Alice Springs. Pünktlich um 9:30 Uhr erreichen wir die Endstation - Alice Springs. Mein Fazit von der Busfahrt ist eindeutig. So schnell nicht wieder! Die Sitzpläzte waren total ausgenudelt und mega unbequem. Geschlafen hab kaum. Nun mal gucken wo ich über Nacht bleiben kann. Ein Shuttle Bus eigens vom Hostel fährt vor. Es stellt sich aber raus, dass das Hostel total ausgebucht ist. Ein weiterer Shuttle Bus fährt vor. Die haben noch was frei. Von außen macht das Hostel keinen guten Eindruck auf mich, aber egal. Buch ich erstmal für eine Nacht und guck dann weiter. Ins Zimmer kann ich nicht vor 13 Uhr. Zum Glück ist es schon 10 Uhr... Geh ich jetzt halt stinkend und übermüdet in die City und mach mir ein erstes Bild. Ich klappere jedes Hostel ab um mir das Beste und günstigste rauszusuchen. Gelandet bin ich jetzt im Haven. Hier gefällt es mir. Ich buche gleich die nächsten drei Nächte hier und eine 3 Tages-Tour zum Ayers Rock und Kings Kanyon.



21.11. Zeitig aufstehen und das Hostel wechseln. Da die beiden Hostels nicht gerade nebeneinander liegen, latsch ich ne gute halbe Stunde bei strahlendem Sonnenschein ins Haven. Jetzt wiederholt sich das ganze wieder. Schlüssel abgeholt, Zimmer und Leute abchecken, zurück an die Rezeption, meckern, neues Zimmer angucken, hinnehmen was man jetzt bekommt hat und Kontakt mit den anderen 7 Mitbewohnern herstellen. Diesmal ist es etwas gemischter. Ein Ire, zwei Holländer, ein Aussi, ein Franzose, zwei deutsche und ein alter Knacker deren Herkunft mir unbekannt ist. Und so scharf das herauszufinden bin ich auch nicht - komischer Typ. Mit dem Iren, Aussi, Franzosen und dem anderen deutschen komm ich schnell ins Gespräch. Werd ein bißchen durch die Stadt schlendern, mal schauen ob es was sehenswertes gibt. Es gibt einen schönen Aussichtspunkt, den Anzac Hill. Von oben kann ich die gesamte Stadt überblicken. Hmm, nicht besonders groß. Abends traue ich mich wagemutig an ein australisches Bier heran. Für die deutschen ist es meiner Meinung nach viel zu wässrig und der Geschmack nach Hefe fehlt dem Bier einfach. Wahrscheinlich ist das der Grund warum ich es getrunken hab :) Die Klimaanlage im Zimmer ist auf 19 Grad eingestellt. Verdammte Scheiße hab ich die Nacht über gefroren!

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23.11. Gestern schon nichts gemacht, muss ich heute mal raus aus dem Hostel, scheiß egal wohin. Aber, brrrrr ist das kalt heute. Wahrscheinlich sind es heute nur 25 Grad. Noch am Tag zuvor waren es über 40 Grad! Soll ich mir nicht besser eine lange Hose anziehen? Ich hab gehört, dass der Desert Park gar nicht so weit entfernt sein soll vom Hostel. Das ist meine Anlaufstelle für heute. Klar gibt es rund um Alice Springs ne Menge zu sehen, nur sind diese Orte zu Fuß nicht zu erreichen. Und ständig mit nem Shuttle Bus zu fahren und dann auch noch Eintritt zu blechen, schmälert die Kasse erheblich. Zum Desert Park gehe ich knappe 1Std. 30 Min. Ziel erreicht, mal gucken was hier los ist. Wie es aussieht nicht wirklich viel. Doch, da ist was. Das hät ich mir ja denken können, ein kleines Häuschen kassiert Eintritt. Nun gut, kann ja wohl nicht so teuer sein. Pustekuchen! Die wollen wirklich 20 $ von mir kassieren für eine Wüste in der Wüste! Nein Danke. Mach ich mich wieder auf den Heimmarsch ins Hostel und trinke noch ein Bierchen mit den Zimmerkollegen.

 zu den Fotos vom 23.11.2009


24.11. Kein besonderer Tag. Mach ich halt ein paar Fotos von meinem Zimmer und dem Hostel. Einen Mini-Balkon hab ich. Der dient aber mehr dem Durchgangsverkehr als der Erholung. Die Aussicht ist auch nicht grad prickelnd aber scheiß drauf, ich mach ja keinen Urlaub auf Balkonien.

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25.11. Früh um 5 Uhr klingelt mein Wecker, es ist Zeit zum Aufstehen. Denn mein kleiner Ausflug startet um 6:10 Uhr. Boh ey, was für ein Ansturm in der Küche herrscht. Es scheint wohl so, als würde das gesamte Hostel den Ausflug zum Ayers Rock machen. Für diese 3-Tages Tour muss ich auschecken, d. h. Sachen packen und im "Gepäckraum" des Hostels den Rucksack abstellen. Alles was ich brauche hab ich in meinem kleinen 16 Liter Tagesrucksack dabei. Während die anderen Teilnehmer noch ihr Gepäck im Trailer des Busses verstauen, geh ich mit meinem Rucksack schon in den Bus und sichere mir den Besten Platz. Der Bus ist voll besetzt mit ca. 20 Leuten. Die Fahrt beginnt. Nach 1 Std. 30 Min. kommt bereits der erste Halt an einer Kamelfarm. Dort kann man für 5 $ einmal im Kreis auf einem Kamel reiten. Ich geh lieber mal schiffen und warte bis der Bus abfährt. Gegen Mittag erreichen wir mitten in der Wüste eine Tankstelle mit nem kleinen Campground. Von dort kann ich einen großen Felsen in weiter Ferne sehen... Nein, es ist nicht der Ayers Rock! Der Fels hat anfänglich eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Uluru, aber er ist es nicht. Der Mt Connor misst eine Höhe von 346 Meter. Möchtest du den Berg am Fuße umrunden, musst du eine Entfernung von ca. 41 km zurücklegen. Es ist Nachmittag und wir erreichen den Nationalpark. Wir fahren zu Kata Tjutas, eine große Felsenformation. Ein kleiner Spaziergang ist angesagt. Mit der Wasserflasche in der Hand bewaffnet gehts los. Der Anblick ist wirklich sehr schön, auch wenn die Bilder leider nicht das wiedergeben können, was man gesehen hat. Am Abend fahren wir weiter Richtung Ayers Rock, oder wie ihn die Aboriginals nennen, Uluru. Schon toll, zum erten Mal den großen roten Felsen zu sehen den man bisher nur im Fernsehen betrachtet hat. Der Bus fährt direkt auf den Parkplatz vor dem Uluru und erzählt uns, dass das der Platz ist an dem wir morgen hinfahren werden. Jetzt gehts erstmal weiter zu einem Aussichtspunkt, denn die Sonne geht bald unter und es soll richtig schön sein den Uluru bei Sonnenuntergang zu betrachten. Stimmt! Während die Sonne langsam hinter dem Hügel untergeht, ist sehr gut erkennbar, wie sich der Uluru in Dunkelheit hüllt. Alles dunkel und wir fahren ins Camp. Dort angekommen machen wir Abendessen, Spaghetti mit Hühnchen und viel Gemüse. Erkennen kann ich nicht, was für Gemüse uns da aufgetischt wird, es ist einfach zu dunkel. Ist mir aber auch egal, denn jetzt regiert der Hunger und der ist nicht ohne. Der Guide macht noch ne Ansage wann wir morgen aufzustehen haben und zwar um 3:45 Uhr. Klingt zuerst hart, aber wir wollen schließlich den Sonnenaufgang am Uluru sehen. Schlafen werden wir in sogenannten Swags. Das sind sehr robuste übergroße "Schlafsäcke" aus Baumwolle mit einer kleinen Matratze. Natürlich brauchst du auch deinen normalen Schlafsack mit dem du dich in den Swag legst. Ich schlafe direkt unter den Sternen!

 zu den Fotos vom 25.11.2009


26.11. 03:20 Uhr, mein Handy klingelt. Ich habe eine sms erhalten - toll, 25 Minuten bevor ich eh aufstehen muss. Es ist mein Bruder Patrick. Er, seine Frau Katrin und ihr gemeinsamer Sohn Linus gratulieren mir zum Geburtstag. Noch leicht müde, aber voller Freude über die Nachricht, schaue ich direkt in den sternenklaren Himmel und genieße den Ausblick und die Ruhe. Dann heißt es auch schon aufstehen, Sachen packen, Frühstücken und Abfahrt zum Ayers Rock. Vom Camp aus fahren wir noch 15 Minuten zu einem Parkplatz (Geheimtipp). Von dort sehe ich eine wirklich faszinierende Siluette vom Uluru. Wunderschön! Wir haben wenig Zeit, denn zum Sonnenaufgang müssen wir auf die andere Seite vom Rock. Weitere 15 Minuten später erreichen wir einen Aussichtspunkt an dem sich schon hunderte von Leuten gesammelt haben. Schnell suche ich mir den besten Platz mit einem hervorragenden Blick auf den Fels. Warten ist angesagt. Langsam treffen die ersten Sonnenstrahlen auf den Uluru. Stille ist eingekehrt und jeder von den ca. 600 Menschen genießt den Anblick. Der Rock steht nun im vollen angesicht der Sonne da. Also nichts wie hin. Der Bus wartet bereits Abfahrtbereit und fährt uns direkt vor den Uluru. Der Guide fragt wer auf den Uluru klettern möchte und weist daraufhin, dass wir aus Respekt den Aboriginals gegenüber den Uluru nicht hinaufklettern sollten. Es melden sich drei Leute. Sie wollen auf den Fels. Ich gebe zu, der Reiz ist da aber was kann ich schon in 348 metern Höhe von einem Fels in der Wüste aus sehen? Nicht viel, außer mehr Wüste. Deswegen werde ich einmal um den Uluru gehen, sind ja nur 9,3 km -easy- . An einigen Stellen sind noch alte Malereien deutlich zu erkennen. Wieder andere Stellen am Fels darf man weder betreten noch fotographieren. Sollte dich ein Ranger dabei erwischen, bist du deine Kamera und 5000,- $ los. Ich schaue direkt vom Fuße des Ayers Rock steil hinauf und sehe den tollen Kontrast des roten Riesen und des tiefblauen Himmels. Die Umrundung mache zusammen mit einer deutschen. Plötzlich klingelt mein Handy - hä, hab ich hier etwa Empfang? - Selten, dass man hier draußen Empfang hat. Wer sonst, außer meiner Mutter ruft an. Sie gratuliert mir zum Geburtstag. Die deutsche Begleitung, Katrin wusste nun als einzige auf der Tour von meinem Geburtstag. Auf dem Rückweg zu einem anderem Camp, halten wir noch an einem Resort und können im Pool planschen. Das ist mit Abstand der schlechteste Stop den wir gemacht haben. So hab ich jetzt letztmalig die Gelegenheit Bölkstoff zu kaufen und wenigstens einmal anzustoßen. Da kommt mir Katrin doch glatt zuvor und gibt einen aus. Nur widerwillig sag ich ja. Abends im Camp angekommen stoßen wir am Lagerfeuer mit einem oder auch zwei Victoria Bier auf meinen Geburtstag an. Vorm schlafen hab ich noch versucht didjeridoo zu spielen. Es hat sich mehr wie ein kranker Elefant angehört. Ist gar nicht so einfach. Dieses Mal haben wir die Möglichkeit entweder im Zelt oder draußen im Swag zu schlafen. Die meisten entschieden sich für den Swag. Ich natürlich auch. So langsam legen sich alle schlafen und schnell kehrt Ruhe ein im Camp. Noch kurz den supertollen Sternenhimmel in dieser warmen Nacht betrachten bevor ich die Augen schließe.

 zu den Fotos vom 26.11.2009


27.11. Aufstehen um 04:45 Uhr, Sachen packen, Frühstücken und los gehts zum Kings Kanyon. Der Kanyon liegt eine gute halbe Stunde vom Camp entfernt. Es ist ein riesiger Kanyon. Die Sonne ist bereits aufgegangen und soll uns für heute Temperaturen von 41 Grad bescheren. Das hat gerade noch gefehlt, da wir einen 6,5 km langen Rundgang in und um den Kanyon machen. Wir haben mehr als Glück, dass an diesem Morgen die Temperaturen nicht gleich so hoch schnellen und wir bei gefühlten 35 Grad relativ glimpflich davon kommen. An und für sich ist der Kings Kanyon schön anzuschauen, aber das wars dann auch. Am späten Vormittag sind wir durch und machen uns auf die Rückreise nach Alice Springs (ca. 400 km). Zur Mittagszeit halten wir an einer Tankstelle mit Campground und Restaurant an und machen uns Mittag (Sandwich). Am frühen Abend kommen wir endlich im Hostel an. Abends hat der Guide einen Tisch in einem anderen Hostel (Annies Place) reseviert. Wer möchte kann dort Abends hingehen und günstig essen. Eine Dusche hab ich mir vorher dann doch noch gegönnt und schaue dort im Hostel vorbei. Nicht viele von der Tour waren da, vielleicht die Hälfte. Bis auf das verkorkste Essen gefällt mir der Abend sehr gut. Ich knüpfe neue Kontakte und verbessere mein Englisch.

 zu den Fotos vom 27.11.2009


28.11. Lange schlafen kann ich auch nicht mehr. Zeitig aufgestanden, gegessen und mich von den anderen Backpackern verabschiedet die heute abreisen, verbringe ich die Zeit im Hostel und schreibe fleißig mein Tagebuch. Die letzten drei Tage müssen ja aufs Papier gebracht werden. Abends hab ich zwar die Gelegenheit mit den verrückten irischen Landsmännern (Bolloks) und dem Australier party zu machen, aber ich bleib lieber faul im Hostel.


29.11. Mein letzter Tag im Zentrum von Australien in Alice Springs. Nach dem Frühstück wasch ich meine Wäsche und häng sie draußen zum trocknen auf. Nach 15 Minuten ist sie bereits trocken und ich fang langsam an meine Sachen zu packen.



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