07.11.2009 - Darwin / Australien

Koordinaten: 12° 27′ S, 130° 50′ O

       

Die Reise hat begonnen! Hier der Bericht für die ersten drei Tage...

Frankfurt - Singapour - Sydney - Darwin (04.11.2009 - 07.11.2009)

Jetzt ist er endlich gekommen, der Tag der Abreise. Gelassen nehm ich die Zugfahrt zum Frankfurter Flughafen hin. Der Zug war ungewohnt pünktlich und ich kam mehr als rechtzeitg am Flughafen an. Nach dem einchecken und beim warten auf den Einlass in den Flieger, dachte ich nur: "Hier stimmt doch was nicht..." Aber gut, ich nehm ja schließlich nicht den einzigen Flieger um dieser späten Stunde. Doch als das Gate geöffnet wurde, haben sich meine Befürchtungen bestätigt. Mal abgesehen davon, dass das Flugzeug eh schon so einige Jahre auf den Buckel hat, hat das zu transportierende Gut (hier: Menschen) ein Durchschnittsalter von ca 65 Jahren!!!! War das wirklich der Flieger in die Sonne oder doch der Flieger in den Tod? Egal, da muss ich jetzt durch. Das war dann aber noch nicht alles. Als alle an Bord bereit waren, endlich zur Startbahn und ab in den Süden zu fliegen, mussten wir wieder zurück ans Gate mit der Schleuder. Super!! Und schon kamen mir wieder die Gedanken des to... Nach ungefähr 15 Minuten kam dann die Durchsage vom Kapitän, dass die Klimaanlage defekt und wir so nicht starten können. In einem kurzen Moment der Stille, dachte ich mir, dass ich nichts an der Situation ändern kann. Klimaanlage kaputt, viel zu viele alte Menschen, da fehlt jetzt nur noch einer der mal so richtig Panik verbreitet... Kurz vor meinem Verwies aus dem Flieger konnten wir um 0:25 Uhr (MEZ) den deutschen Boden nach einer Stunde Verspätung endlich verlassen.

Ich muss zugeben, die älteren Herrschaften haben sich wacker gehalten. Keine Anzeichen von frühzeitigen Nahtoderscheinungen oder plötzliche Herzklappenspielerei, hervorgerufen durch die Bordelektronik. Auch war ich sehr beruhigt, dass durch die tragende Elektronik der Alten, das Flugzeug keine abrupten Kursänderungen vollzogen hat. Alles in allem war es ein angenehmer und langer Flug. Meinen Platz fand ich leider direkt am Fenster. Denkt jetzt bloß nicht, dass ich eine schöne Aussicht hatte! Nein, ich saß drei Reihen hinter dem Notausgang und hatte enstsprechenden Blick auf die tolle und wirklich sehr große Tragfläche der 747.

Endich in Singapour um ca 12:00 Uhr (MEZ), angekommen konnten wir den Pittstop recht zügig hinter uns bringen. Ich konnte nichts von Singapour sehen, außer den Flughafen (nur falls jemand das fragen wollte). Um ca. 13:40 Uhr (MEZ), ging der Flug weiter nach Sydney. Hätte nicht gedacht, dass es nochmal so lange dauert. Etwas verspätet landete der Flieger um ca 07:15 Uhr in Sydney. Für mich war aber noch nicht Endstation. Ich durfte mir mein Gepäck holen um den Anschlussflieger nach Darwin zu erwischen. Die Kontrollen in Sydney waren echt heftig. Das komplette Gepäck wurde vor verlassen des Flughafens oder dem Weiterflug kontrolliert. Nachdem ich mein Gepäck abgeholt hatte, musste jeder Fluggast durch bestimmte "Schleusen" (je nach Endziel sortiert denke ich). Noch während ich in einer dieser Schlangen stand flog mir ein ungewöhnlicher Gestank in die Nase. Zuerst dachte ich, dass jemand einen ausgeklingt hat (ich wars nicht), doch irgenwie füllte sich relativ schnell der Teil der Halle mit dem Gestank. Naja, vielleicht war es ein Defekt in der Klimaanlage oder das Gepäckband hat nem Koffer den Hals umgedreht. Völlig unbeeindruckt ging ich den mir vorgeschriebenen Weg weiter. Am Ende der Schlange stand ein Zöllner und fragte das junge Mädel vor mir ob sie etwas zu verzollen hätte. Sie meinte nein . Er zeigte ihr mit einer Handbewegung den Weg. Dann war ich an der Reihe und auch mir stellte er die Frage ob ich etwas anzumelden hätte. Natürlich hatte ich nichts dabei!! Und so sagte auch ich, nein. Das Mädel vor mir wusste nicht genau ob der Zöllner ihr den Weg zu dem entsprechenden Kontrollstand oder an ihnen vorbei gewiesen hat. Sie fragte nach. Tatsächlich durften Sie und ich ohne Kontrolle weiter. Dies stellte sich dann später als wahrlicher Glückstreffer für mich heraus. Katrin (so heißt das Mädel) und ich kamen schnell ins Gespräch. Sie flog ebenfalls weiter, leider nach Cairns. Eine sehr interessante Frau...

Wo wir schon beim Thema sind. Auf meinen vorerst letzten Flug nach Darwin saß ich neben einer Australierin. Wir haben uns sehr gut unterhalten und ich habe ich "angedroht" sie in Sydney zu besuchen. Wahrscheinlich war das wohl der Grund warum Sie auch gleich, nachdem sie das Gepäck hatte, abgehauen war. Was solls, Hauptsache der Flug war unterhaltsam.

So, nun in Darwin um ca. 11:20 Uhr (OZ), angekommen nahm ich gleich den Shuttle Bus in die Stadt um mein Hostel anzusteuern. Die ersten drei Nächte habe ich bereits von Deutschland aus gebucht. Es waren keine 5 Minuten Fußweg zum Chilli Backpacker-Hostel. So, Zimmer bekommen und gleich erstmal raus aus den ekligen Klamotten und her mit Shorts und T-Shirt. Es war tierisch heiß als ich vom Flughafen rausgegangen bin. Für jemanden, der noch nicht zuvor tropisches Klima erlebt hat, ist das eine echte Umgewöhnung. Die Temperatur und die sehr hohe Luftfeuchtigkeit ist zu Beginn echt nicht einfach. Das Zimmer hat auf ca 10 qm vier Betten. Momentan sind wir zwei Deutsche und zwei Franzosen im Zimmer. Das Hostel selbst ist ganz in Ordnung. Es liegt in der Mitchell Street. Man könnte fast sagen, dass sich in dieser Straße das komplette Leben abspielt. Tagsüber laufen sehr viele Backpacker hier rum. Kein Wunder, denn ein Hostel steht neben dem anderen. Mit meinem Hostel bin icht recht zufrieden, es hat eine riesige offene Küche (quasi Balkon mit Küche) und zwei kleinere Whirpools. Auf meiner Etage sind die Toiletten und die Duschen gemischt. Was den einen jetzt vielleicht dicke Augen bereitet, kann ich schnell abhilfe schaffen. Oder willst du wirklich hören, während du dir die Hände wäscht, wie jemand schön die Kloschüssel befüllt? Und das auch noch so derbe stinkt, dass du davon ausgehen kannst, dass die Person währenddessen gestorben sein muss? Krasser Typ, der muss was aushalten! Beim öffnen der Tür hab ich mich sehr gewundert, dass so etwas von einer hübschen jungen Frau kommen kann. Ich will es nicht nochmal miterleben!

Beim auspacken meiner Sachen stank mein Rucksack und das obenliegende Handtuch immer noch. Irgendwie kam mir das seltsam vor. Also schaute ich ganz genau, ob nicht doch mein Rucksack in irgendeiner Weise kaputt war. Nichts zu finden, bis ich in die Kopftasche des Rucksacks griff und etwas fand. Die Packung mit den 100-Überallanzünder (Streichhölzer) ist komplett abgebrannt. Sie befand sich in einer kleinen Plastiktüte, die ebenfalls den Vorfall nicht überlebt hat. OH SCHEIßE!!! Da müssen sich wohl die Streichhölzer bei der Gepäckausgabe entzündet haben und ich habs nicht einmal gemerkt. Stell dir mal vor, die hätten mich durchsucht.... Zum Glück scheint mein Rucksack feuerfest zu sein, denn der hat lediglich eine kleine schwarze Stelle in der Tasche.

Leicht müde und etwas benommen, hab ich erstmal die Umgebung abgecheckt und gleich ein paar Lebensmittel gekauft. Abends war ich noch mit dem anderen deutschen in ner Bar. Viel ging dann nicht mehr, die Müdigkeit hat mich eingeholt. Schnell noch duschen und dann endlich schlafen. Am nächsten Tag bin ich zwar erst um elf aufgestanden, fühlte mich aber alles andere als ausgeschlafen. Dann bin ich raus und hab mich ein bißchen umgesehen. Fazit: Nie wieder ohne Kopfbedeckung und Sonnencreme zur Mittagszeit raus!! Am späten Nachmittag bin ich in den botanischen Garten im Norden von Darwin gegangen. Ein hübsch angelegter Garten. Dort hab zum ersten Mal eine australische Spinne gesehen. Sie war Schätzungsweise 12-15 cm groß, schwarz mit roten Strichen (eine Knight-Rider Spinne?) und einen relativ schmalen Körper. Auf dem Rückweg zum Hostel war ich noch am Mindl Beach. Ein schöner Strand, an dem aber das Baden verboten ist. Dort sollen viele "salties" (Salzwasserkrokodile) und die giftige Quallenart Stinger rumschwimmen. Gesehen hab ich weder die crocs noch die jellys. Abends hab ich mir australische Würstchen und Spiegeleier gebraten. Die Würstchen kann ich nicht empfehlen.

Dies waren meine ersten zwei Tage in Australien. Noch ein bißchen auf das tropische Wetter eingewöhnen und dann gehts los...

Hier noch ein paar interessante Details von Darwin:
Von allen australischen Städten ist es jeweils ein langer Weg bis Darwin. Selbst die indonesische Hauptstadt Jakarta liegt näher als die eine Regierung in Canberra. Die Nachbarschaft zu Asien ließ hier an der Timor-See ein buntes Völkergemisch aus aller Herren Länder zusammen kommen. Multikulturelles Flair erfüllt die Stadt.

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